Die Gemeinschaft von Taizé im französischen Burgund bildet seit mehr als 75 Jahren ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern. In dieser Tradition soll die „Nacht der Lichter“ auch in Hamburg Brücken bauen zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Generationen und Konfessionen.
Der Gründer der Gemeinschaft von Taizé, Frère Roger, hat mit seinen Glaubensbrüdern eine einfache Form von Gebet und Liedern initiiert. Sie soll möglichst viele nach Glauben oder den Sinn im Leben Suchende ansprechen. Besonders die eingängigen Lieder in den verschiedensten Sprachen, die oft wiederholt werden, berühren Jugendliche und helfen ihnen, in einer hektischen Welt zu sich selbst zu finden.
Frère Roger war es wichtig, dass die Jugendlichen ihre Erfahrungen mit dem einfachen Leben, die Gemeinschaft, die Stille und das Gebet in ihre Gemeinden und ihren Alltag tragen. Ostern war für ihn das prägendste Fest im Glauben. Die Botschaft der Auferstehung hat daher im Wochenrhythmus der Gebete in Taizé einen festen Platz eingebunden. Im Abendgebet am Samstag wird das Licht der Osterkerze in der ganzen Kirche verteilt. Jeder Mitbetende erhält eine kleine Kerze und kann so auch bildlich ein Hoffnungsfunke der frohen Botschaft sein. Nach dem Vorbild dieser Samstagsgebete richten jungen Gläubige in ganz Europa jeweils jährlich im Herbst die „Nächte der Lichter“ in zahlreichen Kirchen aus.
Wie ist das Programm der „Nacht der Lichter“ in Hamburg gegliedert?
Die Veranstaltung der „Nacht der Lichter“ ist in der Regel in drei Teile gegliedert:
1. Vorprogramm als Workshop (nicht jedes Jahr möglich)
In einigen Jahren: zur Einstimmung auf die eigentliche „Nacht der Lichter“ mit einem Thema aus den Bereichen Glauben, sozialem Engagement oder Ökumene, das die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen anspricht.
2. „Nacht der Lichter“ (um 20:00 Uhr)
Die eigentliche „Nacht der Lichter“ mit den typischen Gesängen aus Taizé enthält Lieder, Gebete, Lesungstexte und Fürbitten sowie ein Gebet am Kreuz und die Weitergabe des Kerzenlichts. Statt einer Predigt gibt es wie in Taizé eine Zeit der Stille. Eine Begrüßung der gastgebenden Gemeinde und ein Grußwort der Brüder aus Taizé runden das Gebet ab.
Der offizielle Teil des Gebets klingt mit weiteren Liedern aus Taizé in meditativer Stimmung für diejenigen Besucher*innen und Besucher aus, die noch weiter in der Kirche die besondere spirituelle Atmosphäre bei Kerzenschein aufnehmen möchten.
3. „Come-Together“ (ab ca. 21:30 Uhr)
Im Anschluss an die „Nacht der Lichter“ besteht in einem Gemeinderaum die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung und Erfahrungsaustausch bei heißem Tee. Hier gibt es Information über Taizé und das Europäische Treffen zum Jahreswechsel.